Post #06 vom 13.FEB.2023
Morgen ist Valentinstag und einer der vielen Momente im Jahr einer geliebten Person Danke zu sagen. Der Moment, der, wenn vergessen, zu Enttäuschung und oftmals zu Gesprächen führt, die wir lieber vermieden hätten. Also vergessen Sie die Rosen nicht und vergessen Sie das DANKE nicht. Und wenn ich DANKE sage, dann meine ich ein DANKE, dass ankommt und die Wirkung hat, die Sie beabsichtigen.
DANKE ist kein vollständiger Satz.
Wir quittieren mit DANKE inzwischen täglich so viele Dinge , dass dieses zauberhafte und einstmals machtvolle Wort zur Worthülse verkommen ist. Fast reflexhaft bedanken wir uns für alles und jedes. DANKE, dass Du da bist, DANKE für Ihre Leistung, DANKE für die Unterstützung, DANKE fürs Mitnehmen, DANKE für dies und DANKE für das. Dieser inflationistische Gebrauch führt wie jede Inflation zur Entwertung, DANKE entfaltet seine warme wertschätzende Wirkung nicht mehr. „Für DANKE kann ich mir nichts kaufen“ beschreibt dann eine Wirkung beim Empfänger, die genau das Gegenteil Ihrer Absicht als dem Sender der Botschaft ist.
DANKE ist kein vollständiger Satz und trotzdem sollten wir uns bedanken. Ähnlich wie NEIN (siehe Post 3) funktioniert DANKE nur, wenn es in Kontext gesetzt wird. Es muss konkret werden. Dieser Kontext ist DANKE für was genau, warum und wieso. Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag, Ihr Valentins DANKE überlasse ich Ihrer Fantasie.
„DANKE für Deine gute Arbeit.“ Das mag einmal funktionieren, vielleicht auch zweimal, danach ist der Lack ab. Stattdessen will DANKE genau wie NEIN geplant sein. Wie wäre es also z.B. mit
Richtig Danke sagen
„Danke, dass Du Gestern länger geblieben bist um die Tabelle für die Präsentation von Heute Morgen fertig zu stellen. Ich weiß, Du gehst Dienstags Abend immer zum Yoga und das hast Du Gestern ausfallen lassen. Weil ich Deine Aufbereitung heute Morgen in der Präsentation vor dem Kunden hatte, konnten ich beim Recap der letzten Kampagne unsere Learnings mit ganz konkreten Zahlen unterlegen und unsere Ideen für das weitere Vorgehen überzeugend begründen. Statt wie üblich vom Kunden abgekanzelt und mit einem Haufen von neuen ToDos weggeschickt zu werden, stimmte er unseren Vorschlägen zu und war beeindruckt von unserer Arbeit als Team und der Agentur. Toll Dich an Bord zu haben! Lass uns bitte so schnell wie möglich sprechen, was wir anderes machen können, damit wir das in Zukunft auch ohne Last Minute Überstunden hinkriegen können. Hättest Du am Donnerstag um 15 Uhr eine Stunde Zeit? …. Wen sollten wir noch dazu holen?“
Ja, das war jetzt aufwendigerund es war dem Aufwand der Kollegin angemessen. Es war ganz konkret in der Sache, warum und wozu wurden deutlich. Echte Wertschätzung und Motivation zugleich. Und so ganz nebenbei: Beide und auf alle Fälle, wenn Sie die Kollegin sind, sollten diesen Moment festhalten für das nächste Jahresgespräch. Denn wenn es um Karriere und Entwicklung geht, sind ganz konkrete Beispiele die besten Argumente. Wenn es dann auch noch dazu führt, dass der Prozess der Vorbereitung einer Präsentation beim Kunden überdacht und angepasst wird, ist es, aus meiner Sicht, richtig gut gelaufen.
Wie viele Dinge ist auch DANKE zu sagen ziemlich einfach und gleichzeitig ganz und gar nicht leicht. Wirkungsvoll DANKE sagen können ist eine wichtige und wenig verbreitete Kompetenz. Unter den Konsequenzen leidet der einzelne und damit auch der Erfolg des ganzen Teams. In meinen Trainings ist das Üben DANKE zu sagen, ein fester Bestandteil. Es funktioniert, da die Teilnehmer es in dem geschützten Raum des Trainings angst-, da folgenfrei, ausprobieren können. Sie sammeln Erfahrungen und vor allem üben sie es. Üben ist einer der Schlüssel für Veränderung. Tatsächlich lachen wir ganz oft dabei und das freut mich besonders.
Wenn Sie also aktuell über ein Training für Ihr Team nachdenken, ist mein Trainingsangebot „Mehr von dem was Sie haben wollen“, eventuell eine gute Idee.
Jetzt wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihrem ganz persönlichen DANKE zum Valentinstag. Lassen Sie mich wissen, wie es Ihnen ergangen ist.